2010

Haiti – Kleine Schulen: Handwerksschulen leisten Hilfe zur Selbsthilfe

In den Slums der Hauptstadt Port-au-Prince ist das Leben der Jugendlichen von Armut, Gewalt, Drogen und Hoffnungslosigkeit geprägt. In dieser trostlosen Situation geben die Kleinen Schulen Hoffnung. Grundlegende Schulausbildung findet im Angebot einer handwerklichen Ausbildung eine konsequente Fortsetzung.
Ein erlerntes Handwerk sichert Existenz und ist Grundlage jeglicher wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes – ist Beitrag zum Kampf gegen Hunger, Armut und Hoffnungslosigkeit.
Zur Beschaffung von Ausbildungsmaterial konnte im April 2010 ein Förderbetrag von 3800,- Euro zur Verfügung gestellt werden.

Nach einer Untersuchung der Vereinten Nationen sind über die Hälfte der Einwohner von Haiti unterernährt. Mehr als die Hälfte der Menschen können weder lesen noch schreiben. In den Elendsquartieren der Städte trifft dies noch häufiger zu. Oft fehlt es auch an den für uns so selbstverständlichen Dingen wie sauberes Wasser, ausreichend zu essen, zum Schlafen ein einfaches Dach über dem Kopf. Zudem schwemmen die Wassermassen tropischer Regengüsse immer wieder den Abfall der Stadt in die Slums und verwandeln diese in stinkende Kloaken.
In dieser trostlosen Situation geben Menschen wie Frau Dr. Höfler (unser Förderprojekt 03/2009) oder Pater Zucchi von den Kleinen Schulen Hoffnung.
Haitis Weg aus der Armut kann nur über Ausbildung – durch Hilfe zur Selbsthilfe beschritten werden. Die Kleinen Schulen vermitteln grundlegende Schulbildung und bieten eine handwerkliche Ausbildung an.

Mit dem Spendenaufruf der Kinderstiftung Nordstern soll ganz gezielt die handwerkliche Ausbildung von Jugendlichen gefördert werden. Die wenigsten Ausbildungsmaterialien werden im Land produziert. Deshalb muss auf eingeführte Ware zurückgegriffen werden. Die Finanzierung des Ausbildungsmaterials im ersten Ausbildungsjahr kostet pro Schüler, in Abhängigkeit zum Ausbildungsberuf, durchschnittlich rd. 24,- US$. Eine Ausgabe die sich lohnt – mit einer Ausbildung zum Automechaniker, Tischler, Elektriker, Maurer, Schneider oder Klempner ist der Anfang für eine Existensgründung gemacht. Die Spirale von Armut, Gewalt und Drogen ist durchbrochen.

„Nach dem verheerenden Erdbeben am 12.01.2010 ist es besonders wichtig, dass neben der dringend notwendigen Grundversorgung der Menschen auch die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen wieder beginnen kann. Die Wiederaufnahme des Ausbildungsbetriebes bedeutet für die durch das Erdbeben traumatisierten Kinder und Jugendlichen auch ein Stück Rückkehr zur „Normalität“.

Im Juli 2010 wurden durch Pater Zucchi für den im April 2010 zur Verfügung gestellten Förderbetrag von 3800,- Euro = 4.576,39 $US zwei Schweissgräte beschafft.
Ein strom- und ein via Benzingenerator betriebenes Gerät. So kann zum einen die Ausbildung auch weiter gehen wenn einmal mehr die Stromversorgung in Port au Prince zusammenbricht und zum anderen lernen die Handwerksschüler mit beiden Gerätetypen zu arbeiten. Für die restlichen 460,34 US$ wurde Benzin für das via Benzingenerator betriebene Gerät gekauft.

 

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